Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben ein neues, umfassendes Bankengesetz erlassen, um ihre Position im Bereich Kryptowährungen zu stärken. Das Bundesgesetz Nr. 6 von 2025 unterstellt dezentrale Finanzplattformen (DeFi) und Web3-Aktivitäten der Aufsicht der Zentralbank der VAE (CBUAE). Es trat am 16. September 2025 in Kraft und zielt auf ein sicheres und reguliertes Umfeld für Krypto-Innovationen ab.
Das neue Gesetz gibt der CBUAE die direkte Kontrolle über alle DeFi-Plattformen. Dies betrifft Plattformen, die Handel, Kreditvergabe, Yield-Dienste oder Cross-Chain-Transfers anbieten. Plattformen, die Zahlungs-, Handels-, Kredit- oder Verwahrungsdienste anbieten, benötigen bis September 2026 eine Lizenz der CBUAE.
Ein wichtiger Punkt ist das Ende der ‚Just Code‘-Verteidigung. DeFi-Projekte können sich nicht länger der Regulierung entziehen, indem sie argumentieren, sie seien ’nur Code‘. Die Prinzipien der Dezentralisierung befreien Protokolle nicht automatisch von der Einhaltung regulatorischer Bestimmungen.
Irina Heaver, Gründerin von NeosLegal, bezeichnete das Gesetz als eine der bedeutendsten regulatorischen Veränderungen für den Krypto-Sektor in der Region.
Bei Verstößen gegen das Gesetz drohen hohe Strafen. Geldstrafen von bis zu 1 Milliarde Dirham (ca. 272 Millionen US-Dollar) und mögliche strafrechtliche Sanktionen sind möglich.
Das Gesetz verbietet Privatpersonen nicht den Besitz von Kryptowährungen oder die Nutzung von Self-Custody-Wallets für den persönlichen Gebrauch. Es erweitert jedoch die regulatorische Aufsicht auf Unternehmen, die Dienstleistungen wie Zahlungen oder Transfers für VAE-Nutzer ermöglichen. Das Gesetz betrifft wahrscheinlich Krypto-Wallet-Anbieter, da es sich direkt auf die Bereitstellung von ‚Stored Value Services‘ bezieht.
Die VAE wollen mit diesem Gesetz ein sicheres und reguliertes Umfeld für Krypto-Innovationen schaffen. Die Regierung möchte Vertrauen bei Nutzern und Investoren schaffen und sich als führender globaler Hub für digitale Vermögenswerte positionieren.




