In Vietnam wurden Millionen Bankkonten geschlossen, was eine Debatte über dezentrale Währungen auslöste. Die Maßnahme zur Kontenbereinigung wirft Fragen nach der staatlichen Kontrolle über Finanzen auf. Dies befeuert die Diskussion um Bitcoin als unabhängige Alternative.
Seit September 2025 hat Vietnam über 86 Millionen Bankkonten geschlossen, die nicht die neuen Anforderungen zur biometrischen Authentifizierung erfüllten. Betroffen sind vor allem ausländische Kontoinhaber. 113 Millionen Konten wurden erfolgreich verifiziert.
Die vietnamesische Regierung begründet die Maßnahme mit der Eindämmung von Betrug und Geldwäsche, insbesondere im Kontext von KI-gestützten Betrugsfällen. Neue Gesetze sehen biometrische Authentifizierung für Überweisungen über 379 US-Dollar vor. Bei kombinierten Transaktionen über 758 US-Dollar ist die Gesichtserkennung Pflicht.
Betroffene Kontoinhaber müssen persönlich in Vietnam erscheinen, um ihre Konten zu reaktivieren, da es keine Fernlösung gibt. Andernfalls droht die vollständige Kontosperrung.
Die Kontenschließungen haben in der Bitcoin-Community eine Debatte ausgelöst. Branchenexperten sehen darin eine Bestätigung für die Notwendigkeit dezentraler Kryptowährungen.
Kritiker argumentieren, dass solche staatlichen Eingriffe die Vorteile von Bitcoin als erlaubnisfreies Geldsystem verdeutlichen.
Vietnam zeigt sich zunehmend Krypto-freundlich. Ab dem 1. Januar 2026 tritt ein neues Gesetz in Kraft, das Kryptowährungen offiziell als anerkannte Anlageklasse legalisiert.
Das „Gesetz über die digitale Technologieindustrie“ klassifiziert digitale Vermögenswerte in „virtuelle Vermögenswerte“ und „Krypto-Vermögenswerte“. Bitcoin und Ethereum fallen unter die Definition von Krypto-Vermögenswerten.
Inländische und ausländische Investoren dürfen Konten bei lizenzierten Krypto-Asset-Dienstleistern eröffnen, um Krypto-Assets in Vietnam zu hinterlegen, zu kaufen und zu verkaufen.