Wallet Clustering: Gefahr für deine Bitcoin Privatsphäre?

In der Welt von Bitcoin ist Privatsphäre ein hohes Gut. Doch ein mächtiges Werkzeug namens Wallet Clustering kann diese untergraben. Erfahre, wie deine Adressen gruppiert werden und warum das wichtig ist.

In der Welt von Bitcoin wird Anonymität oft als Grundpfeiler gesehen. Doch es gibt Mechanismen, die diese Privatsphäre gefährden können. Einer der bedeutendsten ist das sogenannte „Wallet Clustering“ oder die Gruppierung von Wallets. Dieses Konzept zu verstehen, ist entscheidend, um die eigenen digitalen Spuren im Auge zu behalten. Es deckt auf, wie scheinbar unabhängige Adressen miteinander verknüpft werden können, was unerwartete Einblicke in das Verhalten von Nutzern ermöglicht.

Jede Bitcoin-Transaktion ist im Wesentlichen eine Kette von Verbindungen. Sie besteht aus Inputs, den „Münzen“ aus vorherigen Transaktionen, und Outputs, den Adressen, an die diese Satoshi gesendet werden. Dieses Fundament des Bitcoin-Netzwerks macht die Nachvollziehbarkeit möglich, was wesentlich für das Clustering ist.

Das Hauptziel des Wallet Clustering ist es, Münzen zu identifizieren, die derselben Entität gehören. Dies gelingt durch die Analyse von Schlüsseln, die Transaktionen steuern. Wenn derselbe öffentliche Schlüssel mehrere „Münzen“ kontrolliert, sind diese natürlich miteinander verknüpft, da nur eine Entität den entsprechenden privaten Schlüssel besitzen sollte, was einen direkten Link herstellt.

„Für jede Transaktion sollte ein neues Schlüsselpaar verwendet werden, um zu verhindern, dass die Transaktionen einem gemeinsamen Besitzer zugeordnet werden können.“

Ein wiederkehrendes Problem, das Clustering begünstigt, ist die Wiederverwendung von Adressen. Obwohl das Bitcoin-Weißbuch explizit empfiehlt, für jede Transaktion ein neues Schlüsselpaar zu verwenden, geschieht dies oft nicht. Wenn dieselbe Adresse für mehrere Transaktionen genutzt wird, ist die Verknüpfung dieser Transaktionen trivial und ermöglicht eine einfache Zuordnung zum selben Nutzer.

Neben der Adresswiederverwendung sind Multi-Input-Transaktionen ein weiterer wichtiger Clustering-Faktor. Hierbei werden mehrere Inputs gebündelt, um Outputs zu erzeugen. Dies macht unmissverständlich klar, dass alle verwendeten Inputs von derselben Entität kontrolliert werden, da sie in einer einzigen Transaktion zusammengeführt werden. Das schafft einen unvermeidlichen Link basierend auf der Transaktionsstruktur.

Um Wallets zu gruppieren, kommen verschiedene Heuristiken zum Einsatz. Zwei der gängigsten sind „Common Spending“ und „One-Time Change“. Diese Analysemethoden nutzen Muster im Transaktionsverhalten, um Verbindungen zwischen Adressen aufzudecken und Cluster zu bilden, die mutmaßlich demselben Nutzer oder derselben Organisation gehören. Das Verständnis dieser Heuristiken ist für jeden Krypto-Enthusiasten von Bedeutung.

Multi-Input-Transaktionen machen offensichtlich, dass alle Inputs von der gleichen Entität kontrolliert werden.

Das Wallet Clustering ist nicht nur für Analysen relevant, sondern auch ein Werkzeug für Angriffe. Sogenannte „Intersection Attacks“ auf CoinJoin-Transaktionen sind ein Beispiel. Dabei versuchen böswillige Akteure, die Anonymität, die CoinJoin eigentlich bieten soll, zu untergraben. Sie nutzen Schwachstellen im Prozess, um Informationen zu extrahieren und Cluster-Daten zu gewinnen, die Rückschlüsse auf die Identitäten der Teilnehmer zulassen.