Die Kongressabgeordnete Maxine Waters erhebt schwere Vorwürfe gegen Donald Trumps Krypto-Aktivitäten. Sie warnt vor Selbstbereicherung und potenziellen Risiken für das Finanzsystem durch Projekte wie den TRUMP-Token und den USD1-Stablecoin. Lest hier die Details ihrer Kritik.
Ein Kernpunkt der Kritik von Maxine Waters ist der Official Trump Token (TRUMP), ein Memecoin, der im Januar 2025 lanciert wurde. Waters bezeichnete diesen Token als Paradebeispiel für problematische Praktiken im Krypto-Sektor. Sie vermutet dahinter ein „Rug-pull“-Schema, bei dem Insider ihre Anteile zu Höchstpreisen abstoßen, während Kleinanleger massive Verluste erleiden. Diese Vorwürfe unterstreichen die Notwendigkeit einer genauen Prüfung solcher Projekte, insbesondere wenn politische Figuren involviert sind und mangelnde Transparenz herrscht.
Die finanziellen Konsequenzen des TRUMP-Tokens sind laut Waters gravierend. Seit dem Allzeithoch im Januar fiel der Kurs um über 89%, was für Investoren zu geschätzten Verlusten von rund 2 Milliarden Dollar führte – massive Fiatverluste für viele Halter. Gleichzeitig sollen Trump und sein Umfeld mindestens 350 Millionen Dollar durch Verkäufe eingenommen haben. Besonders brisant: Die Nutzungsbedingungen verbieten Sammelklagen durch Geschädigte, was Waters als klares Zeichen wertet, dass der Coin primär der Bereicherung der Initiatoren dient.
Die Nutzungsbedingungen des Coins verwehren es Käufern, Sammelklagen anzustrengen, selbst wenn sie hereingelegt wurden. Ein Hinweis darauf, dass der Coin Trump bereichern soll.
Waters prangert zudem die fehlende Transparenz bei den Käufen des TRUMP-Tokens an. Sie sieht darin eine potenzielle Umgehung nationaler Sicherheits- und Anti-Korruptionsgesetze. Anonyme Geldtransfers an Trump und seinen inneren Zirkel könnten laut Waters sowohl inländischen als auch ausländischen Akteuren ermöglichen, verdeckt Einfluss auf die US-Politik zu nehmen. Diese Sorge betrifft die Integrität politischer Prozesse und die Notwendigkeit, Geldflüsse im Zusammenhang mit politischen Amtsträgern klar nachvollziehen zu können, gerade im Krypto-Bereich.
Nicht nur der Memecoin steht im Fokus. Waters kritisiert auch andere Krypto-Projekte mit Verbindungen zur Trump-Familie, allen voran World Liberty Financial (WLFI). Dieses Unternehmen lancierte den Stablecoin USD1, der durch kurzfristige US-Staatsanleihen gedeckt sein soll. Waters warnt hier explizit vor Interessenkonflikten bei der Stablecoin-Regulierung. Sie befürchtet, Trump könnte Regeln zu seinen Gunsten beeinflussen und im Extremfall versuchen, den gesamten Regierungsapparat auf die Nutzung seines eigenen Stablecoins umzustellen, was weitreichende Folgen hätte.
Während einer Anhörung im April 2025 attackierte Waters den von Republikanern eingebrachten STABLE Act. Obwohl dieser auf Verbraucherschutz abzielt, kritisiert sie, dass er die Interessenkonflikte Trumps ignoriere. Waters argumentiert, der Gesetzesentwurf würde einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen, der es Trump und Insidern erlaube, Regeln zu ihrem eigenen Vorteil zu gestalten – auf Kosten der Allgemeinheit und der Marktintegrität. Sie fordert daher klare Schranken, bevor eine solche Gesetzgebung verabschiedet werden kann, die potenziell Profiteure direkt reguliert.
Waters‘ Appell an ihre Kollegen im House Financial Services Committee war unmissverständlich: Keine Zustimmung zu einer Stablecoin-Gesetzgebung, die es Trump ermöglicht, von der von ihm mitregulierten Industrie zu profitieren. Sie betonte, dass ohne wirksame Maßnahmen, die den Präsidenten daran hindern, sein eigenes Stablecoin-Unternehmen zu betreiben, eine Unterstützung des STABLE Acts undenkbar sei. Ihre Haltung verdeutlicht die grundsätzliche Problematik, wenn politische Entscheidungsträger gleichzeitig private wirtschaftliche Interessen in dem Sektor verfolgen, den sie regulieren sollen.
Auch Trumps Anordnung zur Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve und eines digitalen Vermögensbestands stieß auf Waters‘ scharfe Kritik. Sie befürchtet, dass hierfür von Kriminellen beschlagnahmte Vermögenswerte zweckentfremdet werden könnten. Anstatt diese Mittel amerikanischen Familien zugutekommen zu lassen, könnten sie laut Waters letztlich dazu dienen, Trump und seine Verbündeten weiter zu bereichern. Dies wirft Fragen zur ethischen Verwendung konfiszierter Assets und zur potenziellen politischen Instrumentalisierung von Kryptowährungen auf Staatsebene auf.
Die Auseinandersetzung zwischen Maxine Waters und den Krypto-Unternehmungen von Donald Trump spiegelt die wachsenden Spannungen in der Debatte um die Regulierung digitaler Assets wider. Während die Industrie auf klare Regeln drängt, warnen Kritiker wie Waters vor massiven Interessenkonflikten und der Gefahr politischer Einflussnahme auf Finanzpolitiken. Die kommenden Entscheidungen im Kongress sind entscheidend für die Zukunft der Kryptogesetzgebung in den USA und die Gewährleistung ethischer Standards im digitalen Finanzwesen zum Schutz von Anlegern.