Eine provokative Vorhersage erschüttert die Krypto-Welt: Ein Entwickler glaubt, XRP könnte 20.000 US-Dollar erreichen. Doch ist dieser unglaubliche Anstieg realistisch, oder nur eine fantastische Vision?
In der dynamischen Welt der Kryptowährungen sorgt eine kühne Prognose für Aufsehen: Könnte XRP tatsächlich die Marke von 20.000 US-Dollar erreichen? Diese spekulative These stammt ursprünglich vom Game-Entwickler und XRP-Befürworter Chad Steingraber. Angesichts eines aktuellen Kurses, der weit davon entfernt ist, stellt sich die Frage, welche Faktoren eine solche exponentielle Wertsteigerung überhaupt ermöglichen könnten. Steingrabers detaillierte Theorie, die er seit 2022 formuliert, basiert auf einem Zusammenspiel mehrerer entscheidender Entwicklungen.
Steingrabers Vision für XRP auf 20.000 US-Dollar baut auf drei Säulen. Die erste Säule ist die umfassende Nutzung des XRP Ledgers für tokenisierte Assets, insbesondere Stablecoins und digitale Zentralbankwährungen (CBDCs). Jede auf dem Ledger abgewickelte Transaktion würde XRP benötigen, was die tägliche Nachfrage massiv steigern könnte. Obwohl derzeit nur wenige Token existieren, sieht Steingraber das Potenzial für hunderte, was die Nachfrage signifikant in die Höhe treiben würde, möglicherweise um Milliarden US-Dollar pro Jahr.
Die zweite tragende Säule ist die Behandlung von XRP als Reserve-Asset durch Banken und Finanzinstitute. Steingraber prognostiziert, dass diese Unternehmen XRP nicht nur auf offenen Märkten handeln, sondern es in privaten Ledgern einlagern würden, um ihre eigenen digitalen Währungen zu stützen. Er deutet an, dass bereits viele Institutionen Pläne zur Aufnahme von XRP in ihre Reservebestände erwägen. Wenn jedes dieser Institute substanzielle Mengen XRP hält, würde dies einen großen Teil der verfügbaren Vorräte vom öffentlichen Markt abziehen.
Steingraber argumentiert, dass eine massive Absorption durch Institutionen die verfügbare Menge XRP auf den offenen Märkten drastisch reduzieren könnte, was zu einem Angebots schock führt.
Hier spielt die Mathematik eine Rolle, die zur dritten Säule führt: der institutionellen Absorption der Vorräde und dem daraus resultierenden Angebots schock. Von den insgesamt 100 Milliarden XRP geht Steingraber davon aus, dass nach Abzug gesperrter, verbrannter und verlorener Token etwa 20 Milliarden in öffentlichen Händen verbleiben. Lagern Institutionen den Großteil dieser Menge ein, könnte die frei handelbare Menge unter 100 Millionen sinken. Ein solcher Angebotsschock könnte den Preis laut Steingraber innerhalb von Stunden explodieren lassen, von Cent-Beträgen auf Tausende von US-Dollar, sobald die institutionelle Nachfrage einsetzt.
Trotz der Faszination dieser Theorie gibt es signifikante Hürden. Das laufende Gerichtsverfahren gegen die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) bleibt ein erhebliches Risiko für die Geschäftsfähigkeit von Ripple und die Akzeptanz durch Banken. Zudem stehen konkurrierende Blockchains wie Ethereum und Solana bereit, die bereits tokenisierte Assets hosten und Milliarden an täglichem Handelsvolumen verzeichnen. XRP müsste überlegene Geschwindigkeit oder Effizienz nachweisen, um große institutionelle Akteure von diesen etablierten Plattformen abzuwerben.
Diese 20.000 US-Dollar Prognose ist eng an das Eintreten der drei genannten Szenarien geknüpft: umfassende Tokenisierung auf dem Ledger, XRP als Banken-Reserve-Asset und eine drastische Verknappung auf den öffentlichen Märkten. Fällt nur eines dieser „Wenns“ weg, rückt das Ziel von 20.000 US-Dollar in weite Ferne. Es handelt sich um eine hochspekulative Annahme, die stark von zukünftigen Entwicklungen im Finanzsektor und der regulatorischen Landschaft abhängt.
Andere Experten sind deutlich konservativer. So schätzen Analysen von Crypto News, dass der XRP-Preis bis Ende 2025 auf etwa 2,16 US-Dollar steigen könnte, getrieben durch eine zunehmende institutionelle Akzeptanz und Unterstützung der Web3-Industrie. Ein weiterer Bericht von Changelly prognostiziert ebenfalls moderate Werte um die 2,17 US-Dollar im Juni 2025. Diese verhaltenen Schätzungen spiegeln die allgemeine Unsicherheit und inhärente Volatilität der Kryptomärkte wider und mahnen zur Vorsicht.
