Ripple will mit seiner Technologie eine Alternative zum etablierten SWIFT-System für internationale Geldtransfers schaffen. Nach dem Ende des Rechtsstreits mit der SEC rückt das Ziel, den globalen Zahlungsverkehr zu revolutionieren, wieder stärker in den Fokus. Schnellere Transaktionszeiten und geringere Kosten sollen dabei helfen, sich gegen den Platzhirsch durchzusetzen.
SWIFT ist seit 1973 ein wichtiger Bestandteil des globalen Zahlungsverkehrs und ermöglicht Banken den Austausch standardisierter Nachrichten zur Koordination von Geldtransfers. Über 11.500 Finanzinstitute in über 220 Ländern nutzen SWIFT, das täglich über 53 Millionen Nachrichten verarbeitet. Kritisiert werden oft langsame Transaktionszeiten, hohe Gebühren und mangelnde Transparenz.
Laut SWIFT scheitert etwa jede zehnte Transaktion, und jede zwanzigste kommt verspätet an. Hier sieht Ripple seine Chance, mit einer moderneren Technologie zu punkten.
Ripple positioniert sich mit XRP und RippleNet als moderner Herausforderer von SWIFT. RippleNet nutzt Blockchain-Technologie, um schnellere Transaktions- und Abwicklungszeiten sowie geringere Kosten zu ermöglichen. XRP dient dabei als „Brückenwährung“, um Liquiditätsprobleme bei grenzüberschreitenden Transaktionen zu lösen.
Eine Transaktion über Ripple kann in Sekunden abgewickelt werden und kostet nur ca. 0,50 USD. Im Vergleich dazu können die Gebühren für eine SWIFT-Transaktion zwischen 10 und 50 USD liegen. Ripple kann etwa 1.500 Transaktionen pro Sekunde abwickeln.
SWIFT ist tief in der Finanzwelt verwurzelt und genießt breite Akzeptanz. Ein Wechsel zu einem neuen System würde erhebliche Investitionen und Umstellungen erfordern. Ripple stand lange vor regulatorischen Unsicherheiten, doch die rechtliche Klarheit nach dem SEC-Verfahren könnte die Akzeptanz erhöhen.
Ripple CEO Brad Garlinghouse hat das Ziel formuliert, bis zu 14 % des SWIFT-Transaktionsvolumens zu übernehmen. Dies unterstreicht die Ambitionen des Unternehmens.
Ripple integriert sich zunehmend in bestehende Finanzinfrastrukturen, beispielsweise durch die Zusammenarbeit mit Finastra, wodurch RippleNet potenziell Zugang zu Tausenden von SWIFT-verbundenen Banken erhält. Es gibt verschiedene Szenarien, von einer teilweisen Ablösung von SWIFT bis hin zu einem Hybridmodell.
Einige Analysten prognostizieren einen deutlichen Wertanstieg von XRP, sollte Ripple SWIFT als bevorzugtes Zahlungsnetzwerk ablösen. Ob Ripple SWIFT tatsächlich ablösen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Akzeptanz durch Banken und die technologische Weiterentwicklung.