Kenia erlebt einen Wandel im Krypto-Sektor. Das neue „Virtual Asset Service Providers (VASP) Act“ trat am 21. Oktober 2025 in Kraft. Dieses Gesetz soll den Handel mit digitalen Vermögenswerten regeln und Investitionen fördern sowie Finanzkriminalität bekämpfen.
Das VASP Act zielt darauf ab, Unternehmen, die Dienstleistungen im Zusammenhang mit virtuellen Vermögenswerten anbieten, zu lizenzieren und zu beaufsichtigen. Dies betrifft Börsen, Verwahrer, Token-Emittenten, Anlageberater, Broker und Handelsplattformen.
Ein wesentlicher Aspekt des Gesetzes ist die Einführung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. VASP-Anbieter sind verpflichtet, Kundengelder zu schützen, indem sie ausreichende Reserven vorhalten und Kundengelder getrennt von ihren eigenen Vermögenswerten verwalten.
Alle VASP-Anbieter, die in Kenia tätig sind, benötigen eine Lizenz. Betreiber, die bereits aktiv sind, haben ein Jahr Zeit, die neuen Regeln zu erfüllen. Bei Nichteinhaltung drohen hohe Geldstrafen von bis zu 25 Millionen Kenia-Schilling oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.
Das Gesetz soll Kenia als Tor nach Afrika für digitale Vermögenswerte positionieren und Anreize für die Gründung von lizenzierten Krypto-Börsen schaffen.
Parallel zur Einführung des VASP Acts tauchten in Einkaufszentren in Nairobi Bitcoin-Geldautomaten auf. Regulierungsbehörden bestätigten, dass noch keine Betreiber eine formelle Genehmigung erhalten haben. Die Installationen erfolgten kurz nach dem Inkrafttreten des VASP Acts am 4. November.
Es gibt Bedenken, dass das Gesetz größere Unternehmen gegenüber kleineren Akteuren bevorzugen könnte. Einige Kritiker befürchten, dass die Zentralisierung der Macht in lizenzierten Plattformen zu höheren Gebühren, obligatorischen KYC-Verfahren und einer stärkeren finanziellen Überwachung führen könnte.
Das VASP Act soll die Begeisterung junger Menschen für virtuelle Vermögenswerte in einen strukturierten Markt umwandeln, der das Wirtschaftswachstum fördert.
